Die Landliebe hält an
Wohnen in einer ländlichen Umgebung ist hoch im Kurs. Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie ist die Nachfrage nach Wohnungen und Eigenheimen ausserhalb der Stadt gestiegen – vor allem bei Mieterinnen und Mietern und Menschen Ü40.
Das Fintech-Unternehmen MoneyPark wollte von Mietern und Eigentümerinnen wissen, in welcher Umgebung sie am liebsten wohnen würden. Das Resultat: 47 Prozent der Deutschschweizer möchten in einer ländlichen Umgebung wohnen. In der Westschweiz liegt der Wert mit 40 Prozent etwas tiefer. Eigentümer sehnen sich mit 56 Prozent deutlich mehr nach Wohnen im Grünen als Mieterinnen (35 Prozent). 32 Prozent der Menschen in der Schweiz ziehen es vor, in der Agglomeration zu wohnen, 23 Prozent in der Stadt, wobei dieser Wunsch bei den Mietern grösser ist als bei den Eigentümern.
Frauen setzen auf Sicherheit
Doch weshalb leben viele Menschen nicht in der bevorzugten Umgebung? Ein Grossteil der Befragten begründet dies mit dem Arbeitsweg (41 Prozent) oder den fehlenden finanziellen Mitteln (rund 30 Prozent). Dabei sind es vor allem jüngere Schweizerinnen und Schweizer und wesentlich mehr Männer als Frauen, die diese beiden Hinderungsgründe nannten. Bei den Frauen spielt die Nähe zum privaten Umfeld eine grosse Rolle: 62 Prozent von ihnen möchten ihr soziales Netz nicht aufgeben und nehmen es dadurch in Kauf, nicht in der favorisierten Umgebung wohnhaft zu sein.
Arbeitsweg weniger bedeutsam
Die Wohnraumstudie 2020 von MoneyPark verdeutlicht den momentanen Trend zur «Landflucht» und damit verbunden die hohe Nachfrage nach Eigenheim in einer ländlichen Umgebung. Eine massgebende Rolle dürfte dabei das Homeoffice spielen, das im Zuge der Corona-Krise für viele eine Notwendigkeit geworden ist. Der Arbeitsweg, der die Menschen bisher offenbar am Wohnen im Grünen gehindert hat, dürfte damit etwas an Bedeutung verlieren. Ob und wie viele Schweizerinnen und Schweizer ihren Wohntraum verwirklichen werden, wird sich weisen.
B&O IMMO GmbH, Pfäffikon SZ, Dezember 2020