Stadt-Land-Flucht
Es mehren sich die Anzeichen, dass die Pandemie die räumliche Entwicklung der Schweiz nachhaltig prägen könnte. Das vermehrte Arbeiten von zu Hause aus führt dazu, dass die Bereitschaft, weitere Arbeitswege in Kauf zu nehmen, zunimmt. Mit der Folge, dass Städte verlieren und ländliche Gebiete gewinnen.
Gemäss der jüngsten Studie von CREDIT-SUISSE (Schweizer Immobilienmarkt 2022) verdeutlicht sich der Trend, dass Wohnungssuchende vermehrt grössere Immobilien an weniger zentralen Standorten suchen. Im 2020 hat sich die Binnenabwanderung aus den Städten verdoppelt und im 2021 akzentuierte sich dieser Trend nochmals. Obwohl die Wohnungssuchenden dadurch längere Arbeitswege in Kauf nehmen müssen, profitieren Sie von mehr Wohnraum, der Nähe zur Natur und günstigeren Mieten oder Preisen. Der längere Arbeitsweg relativiert sich durch das vermehrte Arbeiten von zu Hause aus.
Dieser Trend führte auch dazu, dass der Zweitwohnungsmarkt nach Jahren stagnierender oder gar rückläufiger Preise einen teils fulminanten Preisschub erfuhr. Weil das Angebot an Zweitwohnungen wegen der Zweitwohnungsinitiative stagnieren wird, rechnet CREDIT SUISSE in ihrer Studie mit weiterhin steigenden Preisen.
Bezirk March, Höfe und Einsiedeln
Diese Stadt-Land-Flucht ist auch in den Bezirken March, Höfe und Einsiedeln feststellbar. Zwar stiegen die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern in allen Regionen, doch stiegen sie im Bezirk Einsiedeln stärker, als in den übrigen Bezirken. Die gestiegenen Preise sind jedoch nicht alleine auf CORONA zurückzuführen, sondern haben auch einen Zusammenhang mit der zurückgegangenen Neubautätigkeit und dem damit verbundenen Nachfrageüberhang.
Somit werden die in Zukunft steigenden Preise nicht alleine die Folge des «CORONA-Effektes» sein, sondern auch vom mangelnden Angebot an Einfamilienhäusern getrieben.
Pfäffikon SZ, März 2022